Kulturlobby

Kredit für Garnisonkirche gefährdet Rechenzentrum

Foto: Formtreu/Peter Jaworsky

Foto: Formtreu/Peter Jaworsky

Der Ort der Garnisonkirche ist kein leeres Land.
Das hier stehende Rechenzentrum entwickelt sich zum Kreativhaus
.

Um den Wiederaufbau der Garnisonkirche zu sichern, will die evangelische Landeskirche der Garnisonkirchenstiftung einen zinsfreien Kredit ermöglichen. Mit dem Antrag an die Synode übersieht die Kirchenleitung aber deutliche Veränderungen der aktuellen Situation: In der bisherigen Berichterstattung entsteht der Eindruck, die Garnisonkirche solle im luftleeren Raum gebaut werden. Übersehen wird, dass „die Geschichte bereits über den Ort gegangen ist“. D.h. nach dem Abriss der Kirchenruine ist dort das Rechenzentrum entstanden, mit seinem signifikanten und denkmalgeschützten Mosaik „der Mensch bezwingt den Kosmos“.

Turm gefährdet Rechenzentrum nicht, Kirchenschiff führt zum Abriss

Im vergangenen Jahr wurde deutlich, dass der Turm mit seinen seitlichen Aufgängen errichtet werden kann, ohne das Verwaltungsgebäude des Rechenzentrums abzureißen. Dieses müsste erst weichen, wenn die Wiederaufbaustiftung der Garnisonkirche einen Bauantrag für das Kirchenschiff stellt. Ist schon die Ausfinanzierung des hoch umstrittenen Kirchturms bis zum Verfall der Baugenehmigung kaum zu schaffen, ist eine Finanzierung des Kirchenschiffs völlig unerreichbar. Zudem besteht in Potsdam keinerlei Bedarf an einer Kirche mit über 3000 Sitzplätzen.

Während das Land Brandenburg noch immer die Hälfte des 5000qm großen Verwaltungsgebäudes des Rechenzentrums nutzt, konnte in bereits leerstehenden Bereichen im September eine mindestens dreijährige Zwischennutzung als Kunst- und Kreativhaus beginnen. Die Kulturlobby setzt sich für eine langfristige Perspektive des Rechenzentrums ein.

Unsere Forderung an die Mitglieder der Synode

Bitte geben Sie einem jungen, lebendigen Innovationszentrum dringend benötigte Handlungsspielräume, stimmen sie mit NEIN zum Antrag der Kirchenleitung. Brüche in der Geschichte sollten bereits im Turm zum Ausdruck kommen – und nicht neu hergestellt werden, indem das „alte Neue“ vollständig dem „neuen Alten“ weicht.

Download: Vollständiges Statement als PDF
Presseschau: rbb-online vom 24.3.16

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert